Esoterische Stunde

Eine Sammlung von kurzen Statements von Rudolf Steiner

  1. Lerne schweigen und dir wird die Macht.
  2. Begib dich der Macht und dir wird der Wille.
  3. Begib dich des Willens und dir wird das Fühlen.
  4. Begib dich des Fühlens und dir wird Erkenntnis.

Die okkulte Schulung führt den Menschen zur Freiheit

GA 266a, S.171

A = Vergangenheit
U = Gegenwart
M = Zukunft

Die okkulte Schulung führt den Menschen zur Freiheit. Er wird dadurch Herr der verschiedenen Wesenheiten, die fortwährend seine Leiber durchfluten, ein- und ausgehen darin, daß er ihr Genosse wird. Ihre Namen sind: für den physischen Leib Phantome; für den Ätherleib: Gespenster; für den Astralleib: Dämonen; für das Ich: Geister.
Um sie beherrschen zu lernen, muß der Mensch sich ein Skelett, ein festes Gerippe, des Ätherleibes bilden, wie es der physische Leib im Knochengerüste hat. Dieses Gerippe ist für den Ätherleib das Pentagramm:

Pentagramm
Pentagramm

Ebenso ist ein Gerippe für den Astralleib zu bilden, das ist das
Hexagramm:

Hexagramm
Hexagramm

Um dazu zu gelangen, sind die nachstehenden vier Grundsätze auszubilden:

  1. Lerne schweigen und dir wird die Macht.
  2. Begib dich der Macht und dir wird der Wille.
  3. Begib dich des Willens und dir wird das Fühlen.
  4. Begib dich des Fühlens und dir wird Erkenntnis.

Das sind vier Stufen, zu denen der Mensch aufsteigt.
Jedes Unterdrücken gibt eine gewisse Macht.
Die Geister und Wesenheiten, die den Menschen fortwährend
beherrschen und unfrei machen: kennt er sie, dann braucht er nicht mehr ihr Sklave zu sein.
Aufmerksamkeit auf sich selbst ist das erste für den Schüler, was er lernen und üben muss.

Über das Ereignis des Todes und der Tatsachen der nachtodlichen Zeit

GA 168, S.66 ff.

Leipzig, 22. Februar 1916

Wir leben in einer Zeit, in welcher wir an den Tod, das Hindurchgehen der Menschen durch die Todespforte, an dieses bedeutsame Lebensereignis des Menschen, täglich oder stündlich gemahnt werden. Denn ein Lebensereignis wird der Tod für den Menschen im wahren Sinne des Wortes nur durch die Geisteswissenschaft, die dem Menschen zeigt, wie in seinem Inneren jene ewigen Kräfte wirken, die durch Geburten und Tode hindurchgehen und die sich für die Zeit zwischen Geburt und Tod die eine Art des Daseins, eine besondere Form des Daseins schaffen, um nach dem Durchgehen durch die Todespforte eine andere Daseinsform anzunehmen.

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Mensch und Maschine

An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müsste. Das ist eine ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie werden kommen. 

Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtlichen Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen. Darum handelt es sich. 

Nicht auf das Was kommt es in diesem Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung ein großes, bedeutsames Problem sein.

(Lit.:GA 178, S. 218f)

Der Hüter der Schwelle

In allen Geheimlehren gibt es Eingeweihte. Heute erleben diese genau dasselbe wie damals, indem sie über ihr niederes Ich hinauswachsen, den geistigen Wesenskern in sich entwickeln und in diesem Leben schon Bürger einer höheren Welt werden. Zu gleicher Zeit aber wird uns klargemacht, daß in einer gewissen Stunde die ganze niedere Natur vor sie hintritt. In jedem Menschen ist eine Summe von Leidenschaften, Begierden und Wünschen, die seiner niederen Natur anhängen. 

Aus alledem muß der Mensch erst heraus. Dann tritt es wie eine Wesenheit vor ihm auf. Man nennt diese abgelöste Wesenheit den Hüter der Schwelle. Als eine Wesenheit steht neben dem Menschen seine niedere Natur, und er muß sich einmal sagen: Das bist du! Das mußt du ablegen! – Das nennt man bei allen Einweihungen die Höllenfahrt. Man hat da Genosse zu werden der höllischen Mächte, hinunterzusteigen in die Tiefen der Welt, weil der Mensch einfach drinnensteckt und seine höhere Natur nur halb in ihm lebt.

Den Hüter der Schwelle nennt man diese Wesenheit, weil die Menschen, die sich nicht Mut und die Geistesgegenwart aneignen, nicht darüber hinauskommen. Diejenigen, die die Schwelle überschritten haben, nennt man Eingeweihte.

Die Erde denkt

„Die Erde denkt mit ihrem Bewußtsein den ganzen zunächst zur Erde gehörigen Himmelsraum. Wie wir mit unseren Augen hinausschauen auf die Bäume, auf die Steine, so schaut die Erde mit ihrem Bewußtsein hinaus in die Himmelsräume und denkt alles dasjenige, was in den Sternen vorgeht. Die Erde ist ein Wesen, welches nachdenkt über die Vorgänge der Sterne.

Also in dem mineralischen Bewußtsein ist im Grunde genommen das Geheimnis des ganzen Kosmos als Gedanke enthalten. Während wir Menschen so oberflächlich über die Erde gehen und nur nachdenken über die Steine, auf die wir stoßen, oder über manches andere, was unsere Sinne umgibt, denkt die Erde mit dem Bewußtsein, das wir durchschreiten, indem wir durch den Raum gehen, über den Kosmos draußen nach. Sie hat wahrhaftig umfassendere, größere Gedanken als wir. Und es ist im Grunde genommen ungeheuer erhebend, wenn man weiß: Du gehst nicht bloß durch die Luft, du gehst durch die Gedanken der Erde.” (GA 165, S. 93f)

Christus-Impuls

Wenn der Mensch sagen darf: Nun ja, ich kann krank sein, ich kann schwach sein, ich kann sterben, aber von meinem Ich aus kann ich mich stärker machen, kann ich etwas in meine Organisation hineinsenden, was mir Stärke, was mir Kraft gibt unmittelbar aus den geistigen Welten heraus. – Wie er es nennt, ist gleich. Wenn der Mensch zu dieser Empfindung kommt, dann ist er vom Christus-Impuls ergriffen. 

Nicht derjenige, der sagt, dass er etwas haben kann von einem Lehrer, der von Inkarnation zu Inkarnation gegangen ist, sondern derjenige, der empfindet, dass unmittelbar aus der geistigen Welt Impulse der Kraft, der Stärke kommen können, der ist vom Christus-Impuls ergriffen. Diese innere Erfahrung können die Menschen machen, ohne sie werden die Menschen in der Zukunft nicht leben können. 

Golgatha

Was hat der Christus in die Welt gebracht? Was ist das Mysterium von Golgatha?
Der Christus hat in die Welt gebracht die Möglichkeit der Auferstehung vom Tode und er hat in die Welt gebracht den Heiligen Geist.

„An einem Freitag, am 3. April des Jahres 33, drei Uhr am Nachmittag fand das Mysterium von Golgatha statt. Und da fand auch statt die Geburt des Ich in dem Sinne, wie wir es oftmals charakterisiert haben. Und es ist ganz gleichgültig, auf welchem Erdenpunkte der Mensch lebt, oder welchem Religionsbekenntnis er angehört, das, was durch das Mysterium von Golgatha in die Welt kam, gilt für alle Menschen. So wie es für alle Welt gilt, daß Cäsar an einem bestimmten Tage gestorben ist, und nicht für die Chinesen ein anderer und für die Inder wieder ein anderer Tag dafür gilt, ebenso ist es eine einfache Tatsache des okkulten Lebens, daß das Mysterium von Golgatha sich an diesem Tage zugetragen hat und daß man es da zu tun hat mit der Geburt des Ich. Das ist eine Tatsache ganz internationaler Art.“
GA 143, Seite 163

Christus-Kraft

„Die Menschen der Gegenwart haben es sehr notwendig, Christus mitten hineinzustellen zwischen Ahriman und Luzifer. Christus-Kraft muss uns durchdringen. Aber wir müssen immer als Menschen das Gleichgewicht suchen zwischen demjenigen, was gewissermaßen schwärmerisch-mystisch über uns hinaus will, und dem, was uns materialistisch-verstandesmäßig, philiströs-schwer zur Erde herunterziehen will.
In jedem Augenblick müssen wir das Gleichgewicht suchen zwischen demjenigen, wodurch wir luziferisch hinauferhoben werden und demjenigen, wodurch wir ahrimanisch hinunterstreben wollen, aber in dem Suchen dieses Gleichgewichtes liegt der Christus. Und wenn wir uns bestreben, dieses Gleichgewicht zu suchen, dann allein können wir den Christus finden.“ (Lit.:GA 195, S. 40)

Geistesohren

Geistesohren sind die Ohren des Hellsehers, der die Sphärenharmonie eines Sonnensystems wahrnimmt.

Und könnten Sie jene Sonnenkräfte wahrnehmen, die auf die Pflanzenleiber niederströmen, wenn sie aus der Erde herauswachsen, diese Pflanzenleiber mit ihren Wurzeln und Blättern, die oben sich abschließen in der Blüte, wo der Astralleib sie umspült, und in die die geistigen Kräfte der Sonne hineinwirken, – könnten Sie diese Kräfte geistig wahrnehmen, Sie würden sie wahrnehmen als die geistige Sphärenmusik, die allerdings nur Geistesohren hören können… Geistige Töne ziehen geheimnisvoll hinein in die Pflanzenblüte.

Das ist das Geheimnis des Pflanzenwerdens, daß man in jeder einzelnen Blüte einen Ausdruck hat für die Töne, die diese Blüte formen und der Frucht ihren Charakter geben. Aufgefangen werden die Sonnentöne von der Pflanze und walten darin als Geist. Vielleicht wissen Sie, wie man durch den Ton in der materiellen Welt Form geben kann.

Denken Sie einmal an das Experiment der Chladnischen Klangfiguren, wie da auf einer Platte der Staub durch die Einwirkung des Tones zu Figuren angeordnet wird; in diesen Figuren finden Sie den Ausdruck für den Ton, der sie angeordnet hat.

Und wie in diesem Staube gleichsam der physische Ton aufgefangen wird, so wird der geistige Ton der Sonne aufgefangen und aufgesogen von der Blüte und der Frucht. Im Samen ist er verborgen, geheimnisvoll, und wenn aus dem Samen die Pflanze herauswächst, dann ist es der eingefangene, der aufgesogene Sonnenton, der die Form der Pflanze herauszaubert.

Das hellseherische Bewußtsein blickt auf unsere Pflanzenwelt rings umher, und in den Blüten, die den Teppich unserer Erdoberfläche bilden, schaut er überall den Reflex der Sonnentöne… in den Pflanzenformen tönen die Sonnentöne, die Widerspiegelung der Sphärenmusik, in den Raum hinaus.

Welt, Erde und Mensch (Bibl.-Nr. 105, GA 1974), 8. Vortrag, 12. August 1908

Ahriman

GA 107, S. 247

„In diesem zweiten Glied der menschlichen Seele, der Verstandesseele, also in dem umgearbeiteten Stück des Ätherleibes, da hat sich festgesetzt Ahriman. Da ist er drinnen und führt den Menschen zu falschen Urteilen über das Materielle, führt ihn zu Irrtum und Sünde und Lüge, zu allem, was eben aus der Verstandes- oder Gemütsseele kommt. In alledem zum Beispiel, daß der Mensch sich der Illusion hingibt, mit der Materie sei das Richtige gegeben, haben wir Einflüsterungen des Ahriman, des Mephistopheles zu sehen.“ 

GA 211, S. 111

„Er ist ein Wissender, ein Weiser des Todes. Er ist daher auch der Herr des Intellektes.“ 

Luzifer

GA 107, S. 247

„In der Empfindungsseele hat sich verankert Luzifer; da hinein hat er sich geschlichen, da sitzt er drinnen.”

Luzifer (aus lat. lux „Licht“ und ferre „bringen“) ist nach Rudolf Steiner identisch mit dem im Koran genannten Iblis und wird in der Bibel durch die Schlange symbolisiert, die sich in das Paradies schleicht und den Menschen verführt, vom «Baum der Erkenntnis» zu essen. Oft wird Luzifer auch als geflügelter Drache dargestellt; in der Vision des Ezechiel auch als geflügelter Stier. Luzifer hat sich vor allem in der durch Verwandlung des Astralleibes entstandenen Empfindungsseele verankert und stachelt hier die sinnlichen Begierden und Triebe an.


GA 58, S. 119

„Was wir Empfindungsseele nennen, das kann da sein im Leben, ohne daß es viel vom Denken durchdrungen wird. Die Empfindungsseele ist zunächst dasjenige, was die äußeren Eindrücke auffängt. Sie ist dasjenige Glied der menschlichen Seele, welches die Wahrnehmungen der Sinne ins Innere hinein weiter schickt. Diese Empfindungsseele ist es auch, was dann aufsteigen läßt im Innern das, was sich als Lust und Unlustgefühl, als innere Freude, als inneres Schmerzgefühl anschließt an das von außen Gebrachte und Beobachtete. Diese Empfindungsseele ist zunächst dasjenige, aus dem aufsteigen die Triebe und Instinkte und Leidenschaften und Affekte der menschlichen Natur.“ 

Satan

Satan wird von Rudolf Steiner zumeist mit den Scharen Ahrimans gleichgesetzt:

GA 107, S. 241f

„Ahrimanische Geister, mephistophelische Geister, das sind diejenigen, die eigentlich, wenn man die Namen genau nimmt, in der mittelalterlichen Anschauung die Geister des Satans genannt wurden, der nicht zu verwechseln ist mit Luzifer.“

Jesus von Nazareth

Eine Zusammenstellung von Textstellen, die sich mit Jesus von Nazareth befassen.


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